22.11.2008

Voll drin!

Weblog: Oft kommt es im Studium vor, dass mensch sich voll 'raus fühlt. Wie ist es bei dir gerade?
Elan: Hmmm. In unserem Institut habe ich viele Leute getroffen, die sich so fühlen. Aber mir geht es zur Zeit doch recht gut. Erstaunlich!
Weblog: Warum meinst du ist es so?
Elan: Mehrere Faktoren spielen dabei eine Rolle. Ich meine, dass der entscheidende Faktor ist, dass das Studium jemandem vermiest wird.
Weblog: Nein, ich meinte, warum geht es dir nicht so?
Elan: Achso. Ich glaube, weil ich mich mit allen Mitteln selbst zu motivieren versuche. Das geht, wenn sich zum Beispiel Gleichgesinnte selbst helfen. Ich bin mittlerweile froh, dass es meine KommilitonInnen gibt und lasse mich vom ersten Eindruck unter den Bedingungen einer kompetitiven Klasse nicht mehr beeinflussen. Zusammen lernt sich schließlich besser.
Weblog: Sprichst du von deiner Lerngruppe?
Elan: Auch. Ich habe in diesem Semester einen sehr intensiven Kontakt mit meinen LeidsgenossInnen und das tut gut. Das war an der Uni Malaga etwas, was mir richtig gefiel. Jetzt habe ich einen intensiven und lernorientierten Kontakt auch an der Uni Leipzig. Also nach der Dolmetsch-Lerngruppe, einige Motivationsgespräche und das kurze Eintauchen in die feministische Übersetzungswissenschaft fühle ich mich zwar müde, aber sehr zufrieden mit dem heutigen produktiven Tag.
Weblog: Sehr schön. Steht noch etwas für heute an?
Elan: Etwas Schönes: Ich werde mich für meine Theatergruppe vorbereiten. Ein Einakter namens Der Prozess von Orpheus und Euridike von Jorgos Skurtis ist dran.
Weblog: Dann möchte ich dich nicht weiter aufhalten, und bedanke mich für dieses Selbstgespräch.

Bild Die Straßen von Leipzig, Εικόνα Οι δρόμοι της Λειψίας

21.11.2008

Üben, üben, üben..

Diese Woche habe ich wieder an den Dolmetsch-stunden von Krüger und Rodríguez teilgenommen. Beim Dolmetschen kommen ganz neue Fehler zu Stande. Wie schaffe ich das bloß? Einige Fehler entstehen, während ich versuche lange Satze zu bilden, viele tolle Konnektoren zu benutzen, und praktisch recht unnatürlich, fast druckreif zu sprechen. Also habe ich mir den Tipp meiner Dozentin zu Herzen genommen und habe heute Abend neben dem Entspannen vorm Fernseher vom Blatt übersetzt. Nach 9 Stunden Uni war ich zu nichts weiter fähig.
Ich habe die Übersetzung vom Blatt verschriftlicht und füge sie hier hinzu. Es handelt sich um ein Interview zur politischen Werbung. Falls euch Fehler ins Auge springen, gebt Bescheid. Das Interview auf Deutsch findet ihr hier.

Nachtrag 03.12.08: A, vielen Dank für die Korrekturen.

Übersetzung vom Blatt (verschriftlicht) - Traducción a la vista (escrita después, corregida por A, muchas gracias):

- Señor Turner, usted dice que la publicidad representa la situación de un país.¿Qué imagen está dando Alemania?
- Un país al que le importa mucho el precio. En una revista regional es casi imposible encontrar un anuncio que no se centre en el precio. Da igual que se trate de una chuleta, de un coche o de un taladro.

- El país está muy mal, ¿o qué?

- No, todo lo contrario. La oferta es tremenda. Los países pobres no producen tantos anuncios como Alemania. Solo donde hay dinero hay publicidad para gastarlo. En una de las más importantes revistas semanales dijo un ex canciller que lo que hoy en día se considera pobreza extrema, antes era prosperidad. Hoy en día tenemos muchos deseos y una competición para cumplirlos.
- Usted hizo unos anuncios de mucho éxito, pero nunca para un partido. ¿Por qué no?

- Quizás, porque en nuestra agencia no nos hemos puesto de acuerdo cuál sería el mejor partido. Tenemos miembros de los Verdes, del Partido Social-demócrata, del Cristiano-demócrata y seguro que también de los Liberales.
- ¿El publicista no es un mercenario que hace publicidad para un yogur independiemente de su opinión sobre él?
- Sí. Se puede hacer publicidad para un yogur, aunque no le guste tanto como otros productos.
- Entonces, ¿por qué tiene un papel la preferencia personal por un partido?
- A los que no están interesados en la política, puede que no les importe tanto, pero además ellos no son de gran ayuda. Y a los que sí están interesados en la política, se guían por la convicción personal.

Bild Doppeldecker in Berlin, Εικόνα λεωφορείο στο Βερολίνο

16.11.2008

Medienrezeption: Waldbrände in Griechenland

In den vorigen Beiträgen war zu lesen, dass ich die Diplomteil-prüfung vom letzten Jahr (Übersetzen Griechisch-Deutsch - Zeit: 2 Stunden) ausgewertet habe. Der Vollständigkeit halber, und damit ich einen Text weniger in meiner Ablage habe, bekommt ihr hier die ganze Übersetzung. Es handelt sich um einen Auszug aus einem Artikel von Kosmas Vidos in ViMagazino vom September 2007. Leider habe ich nicht das Original online gefunden, um es hier zu verlinken. (Wenn euch etwas auffällt, wäre ich um einen Kommentar, wie immer, dankbar. Die Anführungszeichen und Gedankenstriche sind leider bei Blogger nicht richtig eingestellt, also bleiben sie auch in diesem Beitrag falsch).

Kosmas Vidos:

Diese Tage erlaube ich mir eigentlich nur(,) über die verheerenden Waldbrände zu schreiben. Wenn ich es nicht tun würde, würde dieser Artikel wirklichkeitsfern wirken. Er würde in die gleiche Kategorie wie die Nachrichtensendungen des griechischen Fernsehsenders Star fallen, der lieber über die Hochzeit eines brasilianischen Supermodels berichtet, während ganz Griechenland in Flammen steht. Warum muss sie denn ausgerechnet jetzt heiraten, wenn die Frauen in den abgebrannten Dörfern doch kein Kleid mehr für die Hochzeit haben? Einige haben indessen für die Verschiebung der Parlamentswahl plädiert. Kein Politiker hat jedoch die Verschiebung der Hochzeit der brasilianischen Schönheit gefordert. Noch ein Beweis, dass der Staat nichts tut! Und was war das, was wir noch vermissen? - Der heilige Hain von Olympia. Klar, wenn wir ein geschärftes Umweltbewusstsein gehabt hätten, wenn wir also begriffen hätten, dass alle Wälder Griechenlands heilig sind, wäre Olympias heiliger Hain, wie auch alle anderen Wälder, unversehrt geblieben. Wir haben jedoch bedauerlicherweise unsere Wälder vernachlässigt. Wir haben ihnen nicht genügend Beachtung geschenkt. Es gleicht jetzt einer absoluten Unverschämtheit(,) klagend und schimpfend in den Medien aufzutreten, nachdem wir die Natur über Jahre so geschändet haben. Wir allein haben dieses Unheil verursacht. Wir sind diejenigen, die in der Missgunst der Stunde dem Feuer erlaubten(,) sich zu entfachen, stärker zu werden und alles zu verwüsten. Wir haben jahrelang durch unser Tun auf diese Katastrophe hingearbeitet. Und wir haben es geschafft.

Das ist damit gemeint, wenn die Leute sagen, wir, Griechen, könnten vereint Wunder vollbringen. Gemeinsam und eigenhändig haben wir unsere Natur zerstört. Wir haben die Wälder zu Müllhalden umfunktioniert und sie illegal bebaut. Einige meiner Bekannten baten, nachdem ihr Haus abgebrannt war, ihre Nachbarn nachdrücklich aus Angst vor neuen Bränden, ihre Grundstücke vor Trockenlaub zu befreien. "Was kümmert dich mein Trockenlaub?", hatte ein typisch schroffer griechischer Nachbar prompt erwidert. "Ich kann auf meinem Grundstück tun und lassen, was ich will! Das ist mein Trockenlaub und ich kann es sogar verbrennen, wenn ich Lust dazu habe", meinte er. Letzteres wurde jedoch nicht mehr nötig, da haben andere vor ihm dafür gesorgt. Sie haben sowohl sein Trockenlaub(,) wie auch, wie der Zufall es so will, sein Haus angezündet.

Unglücklicherweise kennt das Feuer keine Unterschiede und so sind samt dem Hause unseres stolzen Neugriechen auch mehr als 300 arme Tiere eingeäschert worden.

Bild verbrannte Erde in Papagu, Attika 03/08, Εικόνα Καμμένα στου Παπάγου, Αττική 03/08

15.11.2008

Präpositionen und weitere Problemchen

Präpositionen und ihre Kniffligkeiten:

  • mit Dativ (und nicht mit Genitiv):

fern, mitsamt, nächst, samt, zunächst, zuwider

Unglücklicherweise kennt das Feuer keine Unterschiede und so sind samt dem Hause unseres stolzen Neugriechen auch seine mehr als 300 armen Tiere eingeäschert worden.

  • aus Angst vor/um etwas (= Grund, Anlass, Ursache)
  • vor Angst um etwas (=Beweggrund, Ursache)

Meiner Meinung nach wäre vor Angst vor auch grammatisch, aber stilistisch aufgrund der Doppelung nicht gelungen. (Wie seht ihr das eigentlich?)

Einige meiner Bekannten baten, nachdem ihr Haus abgebrannt war, ihre Nachbarn nachdrücklich aus Angst vor Bränden, ihre Grundstücke von Trockenlaub zu befreien.

Wie ich bereits im vorigen Beitrag erwähnt habe, ist es auffällig, dass wenn wir uns beim Übersetzen auf die Lösung eines Problems fokussieren (hier hatte ich wahrscheinlich Probleme, die Syntax des griechischen Satzes auf Deutsch entwirrt wiederzugeben - siehe voriger Beitrag - dieser Satz hat es echt in sich), andere Probleme nicht beachten oder während der Korrektur dann nicht mehr die Zeit dafür haben es zu tun. Also die einzige Lösung, um Fehler zu vermeiden, ist üben, üben, üben, und meiner Meinung nach zwischendurch die Fehler analysieren.

Kommen wir nun zu einigen feineren Sachen:

in vs. auf

Ich kann auf meinem Grundstück tun und lassen, was ich will!

In wäre, meines Erachtens, auch möglich, jedoch deutlich seltener.


Als Letztes behandeln wir eine gemeine Falle:
  • indirekte Rede
Ausnahmsweise sollte man bei der indirekten Rede nicht Konjunktiv I in Schrift nicht verwenden, wenn es nicht vom Indikativ zu unterscheiden ist, sondern Konjunktiv II.

Also,

Das ist damit gemeint, wenn die Leute sagen, die Griechen könnten Wunder vollbringen. (Konjunktiv II statt können Konjunktiv I und Indikativ zugleich)

aber

Das ist damit gemeint, wenn die Leute sagen, der Grieche könne Wunder vollbringen. (Konjunktiv I)

Das war 's für heute. Ich war zwar nicht sonderlich produktiv, aber ab und zu ist es nicht zu vermeiden. Gute Nacht!

Bild Neues Rathaus, Leipzig 08/08, Εικόνα Νέο Δημαρχείο, Λειψία 08/08

Passivkonstruktionen: Hier wird aufgepasst!

Ich werte weiter meine letztjährige Übersetzungs-klausur (Griechisch-Deutsch) aus, damit irgendwann typische Fehler aufs Minimum reduziert werden können. Gestern schrieb ich einen ersten Beitrag dazu. Heute mache ich mit verkorksteren Fehlern weiter:

Passivkonstruktionen:
  • Intransitive mit Passivbedeutung vs. transitive Verben in Passivform, bzw. Bedeutungsvariationen zwischen Vorgangs- und Zustandspassiv:
Einige meiner Bekannten baten, nachdem ihr Haus abgebrannt war [...] : intransitiv, Aktiv, Plusquamperfekt, Zustandspassiv (= durch Brand zerstört worden war)

und nicht

*Einige meiner Bekannten haben [gebeten gehabt], nachdem ihr Haus abgebrannt wurde [...]:
transitiv, Passiv, Präteritum, Vorgangspassiv (= in Brand gesteckt wurde)

Hinzu kommt das Vorzeitigkeitsproblem der Konjuktion. Wie Wilss (1988) beschreibt, wenn wir bereits mit einem Problem (in der Übersetzung) zu kämpfen haben, werden andere Probleme zumindest bei Seite geschoben. Diesmal die Vorzeitigkeitskonstruktion, die auch noch durch die Entfernung des zweiten verbalen Gliedes (Nachstellung des Partizips), völlig daneben gegangen ist. Also schauen wir uns die

Vorzeitigkeitskonstruktionen:

  • nachdem
Ausdruck von Vorzeitigkeit:

Das Verb im Hauptsatz wird in einem Nachtempus wiedergegeben, wenn das Verb im Nebensatz perfektiv ist. (Bei imperfektiven Verben kann im Hauptsatz auch dasselbe Tempus stehen, was ich hier nicht behandeln werde):

nachdem + Plusquamperfekt -> Hauptsatz in Präteritum:

Einige meiner Bekannten baten, nachdem ihr Haus abgebrannt war [...] : intransitiv, Aktiv, Plusquamperfekt, Zustandspassiv (= durch Brand zerstört worden war) -> Hauptsatz in Präteritum

Einige meiner Bekannten baten, nachdem ihr Haus abgebrannt worden war [...]
transitiv, Passiv, Plusquamperfekt, Vorgangspassiv (= in Brand gesteckt worden war) -> Hauptsatz in Präteritum

nachdem + Perfekt -> Hauptsatz in Präsens oder Futur I

Einige meiner Bekannten bitten, nachdem ihr Haus abgebrannt ist [...]
intransitiv, Aktiv, Perfekt, Zustandspassiv (= durch Brand zerstört worden ist) -> Präsens

Einige meiner Bekannten bitten, nachdem ihr Haus abgebrannt worden ist [...]
transitiv, Passiv, Perfekt, Vorgangspassiv (= in Brand gesteckt worden ist) -> Präsens

Einige meiner Bekannten werden [bitten], nachdem ihr Haus abgebrannt ist [...]
intransitiv, Aktiv, Perfekt, Zustandspassiv (= durch Brand zerstört worden ist)
-> Futur I

Einige meiner Bekannten werden [bitten], nachdem ihr Haus abgebrannt worden ist [...]
transitiv, Passiv, Perfekt, Vorgangspassiv (= in Brand gesteckt worden ist) -> Präsens.

Bild Liosporos Athen-Psirri, Εικόνα Λιόσπορος, Αθήνα-Ψυρρή

Kommaregeln und weitere Fehlerquellen

Ich habe letzten Januar meine Diplom-prüfungen im Nebenfach Übersetzen Deutsch-Griechisch geschrieben. In der Teilprüfung Allgemein-sprachliches Übersetzen Griechisch-Deutsch habe ich einen Abschnitt aus einem Artikel von Kosmas Vidos aus dem ViMagazino übersetzt.

Erfreut bin ich darüber, dass ich mit etwas Mühe einige Fehler unter normalen Umständen ca. ein Jahr später weniger oft mache. Zum Beispiel:

Kommafehler:
  • Einschübe mit wie auch nicht mit der Konstruktion sowohl..., wie (als) auch verwechseln
[...], dass alle Wälder Griechenlands heilig sind, wäre Olympias heiliger Hain, wie auch alle anderen Wälder, unversehrt geblieben.

Sie haben sowohl sein Trockenlaub (,) wie auch, wie der Zufall es so will, sein Haus angezündet.

Zusammen- und Getrenntschreibung:
  • dieselbe vs. die gleiche
(und überhaupt: dieselbe für Individuen verwenden, die gleiche für Kategorien, Klassen, Gattungen)

Er würde in die gleiche Kategorie wie die Nachrichtensendungen des griechischen Fernsehsenders Star fallen.

Morgen schreibe ich vielleicht weitere Fehler auf. Bis dahin, gute Nacht.

Bild Mohn in Athen, Εικόνα Παπαρούνα στην Αθήνα

14.11.2008

Μια χούφτα αστέρια

Δεν αντέχω άλλο την αναμονή αποφάσεων, την παραμονή στο ίδιο μέρος και την επιμονή διαφόρων ηλιθίων.

Πειθαρχία και αυτοσυγκέντρωση είναι η μόνη μου διέξοδος.

Η μουσική είναι ό,τι καλύτερο, όταν χρειαζόμαστε ενέργεια. Σας αφήνω με τον Κουβανό Πόλο Μοντανιές και το τραγούδι Un montón de estrellas που πρωτοάκουσα ένα μήνα μετά το θάνατό του, το 2002. Αν το έχει κανένας, ας μου το στείλει, γιατί δεν το έχω μαζί μου.

Προσθήκη 18.11.08: Δέλτα, σε ευχαριστώ που μου το έστειλες.

10.11.2008

Es gibt keinen längeren Hebel

Ich brenne darauf anderen Prüflingen zu helfen zu ihrem Recht zu kommen. Als Mitglied verschiedener Prüfungsausschüsse der Universität Leipzig habe ich es bis jetzt auch gemacht.

Auf jeden Fall, wenn ihr Probleme habt, fragt nach und vor allem gebt nicht klein! Meistens wird damit gerechnet, weil ihr weniger Zeit und Mittel habt und die Gegenseite (eure PrüferInnen) objektiv am längeren Hebel sitzt (oder es so zu sein scheint).

Also lasst euch nicht von der Fassung bringen, bleibt sachlich, und auch noch freundlich, wenn es geht, und pocht entschieden auf euer Recht. Es wird schon.

Bis dahin gibt es etwas Musik, eins meiner Lieblingslieder: Chris Isaak und Wicked Game. Es gibt nicht viel Musik aus den 80ern, die ich sowohl damals als auch heute toll finde. Die Platte Wicked Game ist definitiv eine von den wenigen der 80er, die ich richtig gut finde.


08.11.2008

Konzentriere dich auf deinen Skopos, honey!

Mein Skopos sind die Abschluss-prüfungen dieses Semester. Im Moment sehe ich nur die Prüfung in Übersetzungs- wissenschaft für machbar. Auch wenn der Prüfer auf die Frage "was soll ich lesen, geben Sie mir eine Literaturliste" meinte "alles", denke ich, dass ich dieses "alles" gut bewältigen werde.

Letzte Woche habe ich mich mit dem Thema Interferenz und Übersetzung beschäftigt. Ich habe dazu ein Dossier geschrieben. Da ich aber noch einige Verbesserungen vornehmen möchte, stelle ich es hier noch nicht zur Verfügung.

Gestern habe ich mich ein wenig auf die zwei nächsten Themen vorbereitet: Funktionale Übersetzungswissenschaft und Skopostheorie.

Ich habe mir vorgenommen das Maximum aus dieser Prüfung 'rauszuholen, daher wird alles, was ich lese, aufbereitet.

Weiter unten kommt eine Zusammenfassung von dem Einführungsartikel von Didzar, Dilek: Skopostheorie. In: Snell-Hornby, Mary et al: Handbuch Translation. Tübingen: Stauffenburg, 1999. Man sollte immer mit einer Einführung beginnen, nicht?

Die Skopostheorie ist eine allgemeine Theorie der Translation. Sie hat als Grundlage einen funktionsorientierten Ansatz. Der Schwerpunkt wird auf das Ziel des translatorischen Handelns gelegt.

Das oberste Primat der Translation ist das Ziel des translatorischen Handelns, das mit dem Begriff Skopos zum Ausdruck kommt. Die Gestaltung des Translationsvorgangs und die Form des Translats werden vom Skopos durch die TranlatorIn bestimmt. Das von der TranslatorIn intendierte Ziel muss nicht mit der Funktion des Translats in der Zielkultur übereinstimmen. Die Berücksichtigung der Funktion des Translats in der Zielkultur soll jedoch von der Professionalität der TranslatorIn bezeugen. Die Überlegungen zur Übereinstimmung des intendierten Ziels und der Funktion des Translats werden prospektiv auf die Zielkultur und den Skopos bezogen.

Die Skopostheorie ermöglicht einerseits die Erklärung der Vielfalt von Translationsphänomenen. Sie bietet ein explikativ-deskriptives Instrumentarium. Andererseits ist sie als praxisorientierter Ansatz zu verstehen. Sie ist demnach eine Theorie, die sowohl deskriptiv als auch präskriptiv zu verstehen ist.

In der Skopostheorie wird von einer TranslatorIn ausgegangen, die die Entscheidungskompetenz besitzt und demnach frei entscheiden kann. Unter dieser Kompetenz ist die Bewusstmachung des Handlungsrahmens der TranslatorIn einzuordnen. Die Freiheit wiederum beruht auf einer durch den Skopos begründbaren bewussten Entscheidung.

Innerhalb der Skopostheorie wird die Existenz einer textimannenten Bedeutung negiert. Die RezipientIn wird zur ProduzentIn.

Bild Panoräa in der Südvorstadt, Leipzig- Εικόνα Πανωραία στη Λειψία

07.11.2008

Sie kritisieren? Sie Anti, Sie!

Obamania hält an. Meldungen und Artikel, die distanziert, objektiv und journalistisch wirken sollen, sind auf der ersten und zweiten Seite zu lesen. Man muss etwas genauer hingucken, um die Übertreibung, Euphorie, Nähe und Subjektivität herauszulesen. Im Artikel von Andrian Kreye auf der zweiten Seite der Süddeutschen mit dem Titel Noch einmal mit Gefühl lesen wir beispielsweise Folgendes: "So wird Obamas Sieg aber auch zu einem derart emotionalen Ereignis, das selbst die Massen in Hochburgen des Antiamerikanismus wie Indonesien oder Deutschland zu kollektiven Gefühlsausbrüchen hinreißt." Ist das der Witz des Tages? Ich habe mich zumindest schlapp gelacht. Seit wann gilt Deutschland als eine "antiamerikanische Hochburg" oder überhaupt als antiamerikanisch? Ist der Autor so euphorisch, dass er nicht mehr weiß, was er schreibt? Oder ist er so ein eingefleischter Philoamerikanist, dass er jegliche Unzufriedenheit oder Kritik der Menschen in Deutschland als antiamerikanische Propaganda einstuft? Herr Kreye, haben Sie überhaupt eine Ahnung, was Antiamerikanismus ist und welche Länder von der CIA, dem FBI und dem State Department als antiamerikanisch und gefährlich für amerikanische BürgerInnen eingestuft sind? Da ich mir nicht vorstellen kann, dass auf der zweiten Seite der Süddeutschen so etwas Unwahres, nicht Recherchiertes stehen kann, kann es nur heißen: Wer die USA kritisiert ist ein Antiamerikanist (und ab Obama umso mehr). Bei der Vorstellung ist mir das Lachen vergangen.

Da höre ich lieber Musik und zwar von einer meiner Lieblinge aus den USA und überhaupt: Nancy Sinatra, mit dem Klassiker von Lee Hazlewood aus dem Jahre 1966: These Boots Are Made For Walking.

06.11.2008

Alles wird gut

Es ist fast Wochenende, zumindest für mich. Diese Woche habe ich viel geschafft und ich bin sehr zufrieden. Ich hatte vor morgen und am Samstag noch zwei Blockseminare zu Textlinguistik und Lexikografie zu besuchen, ich glaube aber, dass ich nicht die Zeit dazu haben werde. Schließlich muss ich am Wochenende die Stunden der ganzen Woche vorbereiten. Alle Stunden sind sehr vorbereitungsintensiv.

Ich bin etwas verunsichert, was meine Zukunftspläne betrifft. Es ist schwierig herauszufinden, was ich am besten kann und womit ich am meisten weiterkommen würde. Ich glaube jedoch, dass ich noch etwas Zeit brauche, um eine definitive Entscheidung zu treffen. Ich arbeite trotzdem so weiter, als ob ich die Entscheidung getroffen hätte. Ich glaube, dass das eine gute Entscheidung ist. Wir werden sehen.

Bis dahin empfehle ich euch etwas Lektüre, wie immer an der rechten Leiste des Blogs oder auch im Forum Recht. Ich schreibe ein anderes Mal mehr über diese Zeitschrift.

05.11.2008

Schreiben, schreiben, schreiben

Erstaunlicherweise habe ich heute einen 10.500zeichenlangen Artikel zum Hochschulzugang für ausländische StudienbewerberInnen geschrieben, obwohl ich dachte, dass ich nach dem 17stündigen Schreibmarathon vom Sonntag (ein zwölfseitiges Dossier zum Thema Interferenz und Übersetzung) und das siebenstündige Korrekturlesen fürs Reisebarometer am Montag nichts mehr schreiben könnte. Ich habe mich damit völlig überrascht. Ich will nicht sagen, dass ich darüber glücklich bin unter Druck zu funktionieren, aber es gibt wahrlich Schlimmeres.

Jetzt kann ich aber nichts mehr schreiben und ich glaube, das wird sich auch in den nächsten Tagen nicht ändern. Ich muss wieder meine Unterrichtsstunden vor- und nachbereiten, denn ich habe Einiges verpasst, was ich dringend nachholen muss.

Ich habe solange eine große Bitte an euch: Macht mich auf Fehler in meinen Texten aufmerksam, ich entdecke nämlich ständig welche und verzweifle. Ich darf sie auf keinem Fall bis zu den Abschlussprüfungen im Februar mitschleppen.

Also bald schreibe ich wieder etwas Inhaltliches (versprochen!), bis dahin eine gute Wahlnacht und ein wenig Musik.