Das Thema Hochschulzugang für ausländische BewerberInnen bleibt hochaktuell, wenn wir uns auch die aktuelle Integrationsdebatte vor Auge führen. Hier der Link zu meinem letztjährigen Artikel dazu. Manche Daten sind bereits veraltet, aber die Aussagen weniger.
Hier der Anfang des Artikels...
Ausländische Studierende zwischen Quote und Marginalisierung. Zum Rückgang der Internationalisierung der deutschen Universität.
›Internationalisierung‹ ist eines der zentralen Schlagworte der derzeitigen Hochschulreform. Dennoch nimmt der Anteil ausländischer Studierender in Deutschland derzeit ab. Dass dies kein Zufall sondern Ergebnis neuer Hürden und Gebühren ist zeigt Eleni Andrianopulu.
Ausländische Studierende stellen mit 11,9 Prozent einen nicht unerheblichen Teil der Studierenden in Deutschland.1 Nachdem die Anzahl der ausländischen Immatrikulierten zwischen 1981 und 2004 stetig angestiegen ist,2 folgte eine Stagnation zwischen 2004 und 2007. Seit 2008 gehen die absoluten Zahlen und der prozentuale Anteil erstmals zurück.3 Im Folgenden werden Daten der amtlichen Statistik vorgestellt. Durch diese soll eine Einführung in das Thema des Hochschulzugangs ausländischer Studierender erfolgen, sowie eine erste Ursachenanalyse ermöglicht werden.
In Deutschland gibt es 3944 Hochschulen und 1.996.062 StudentInnen, davon sind 236.934 AusländerInnen.5 In der Statistik vom Wintersemester 2007/2008 wird zwischen BildungsausländerInnen (177.852) und -inländerInnen (55.754) unterschieden.6 In diesen Zahlen sind alle immatrikulierten nichtdeutschen StaatsbürgerInnen erfasst, unabhängig davon ob sie in einem grundständigen, in einem weiterführenden oder in einem Promotionsstudiengang eingeschrieben sind. Die BildungsinländerInnen haben ihre Hochschulzugangsberechtigung (HZB) an einer deutschen Schule erworben oder eine Begabten- bzw. Eignungsprüfung (meist
Voraussetzung für die Zulassung an Musik-, Kunst- und Übersetzungsstudiengängen) an einer deutschen Hochschule bestanden. Das deutsche Abitur kann auch im Ausland an einer deutschen Schule erworben werden, die Mehrheit der BildungsinländerInnen ist jedoch in Deutschland zur Schule gegangen.
Rückgang der Anzahl von BildungsinländerInnen
Von Seiten der Hochschulen wird der Rückgang des Anteils der BildungsinländerInnen nicht als dramatisch empfunden, vor allem, weil keine Ursachenforschung betrieben wird. Als Erklärung wird schnell ein ›Versagen‹ der Integrationspolitik konstatiert, die außerhalb der Zuständigkeit der Hochschulen liege. Die Debatte wird dann meist nicht weiter vertieft; zu oft wird das selbstzensierende Argument des ›hochschulpolitischen Mandats‹ – also der Nichtzuständigkeit – seitens der AkteurInnen für eine Beendigung der Debatte eingeworfen. Ein erster Schritt, dem entgegen zu wirken und eine Diskussion anzukurbeln, ist die Bewusstmachung der Realität in den Hochschulen durch das Erheben und Veröffentlichen statistischer Daten über BildungsinländerInnen.
Der Deutsche Akademische Austausch Dienst (DAAD) tut dies neuerdings in seiner
jährlichen Veröffentlichung Wissenschaft weltoffen7.
Mehr zu lesen im Heft.
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Ausländische Studierende zwischen Quote und Marginalisierung. Zum Rückgang der Internationalisierung der deutschen Universität.
›Internationalisierung‹ ist eines der zentralen Schlagworte der derzeitigen Hochschulreform. Dennoch nimmt der Anteil ausländischer Studierender in Deutschland derzeit ab. Dass dies kein Zufall sondern Ergebnis neuer Hürden und Gebühren ist zeigt Eleni Andrianopulu.
Ausländische Studierende stellen mit 11,9 Prozent einen nicht unerheblichen Teil der Studierenden in Deutschland.1 Nachdem die Anzahl der ausländischen Immatrikulierten zwischen 1981 und 2004 stetig angestiegen ist,2 folgte eine Stagnation zwischen 2004 und 2007. Seit 2008 gehen die absoluten Zahlen und der prozentuale Anteil erstmals zurück.3 Im Folgenden werden Daten der amtlichen Statistik vorgestellt. Durch diese soll eine Einführung in das Thema des Hochschulzugangs ausländischer Studierender erfolgen, sowie eine erste Ursachenanalyse ermöglicht werden.
In Deutschland gibt es 3944 Hochschulen und 1.996.062 StudentInnen, davon sind 236.934 AusländerInnen.5 In der Statistik vom Wintersemester 2007/2008 wird zwischen BildungsausländerInnen (177.852) und -inländerInnen (55.754) unterschieden.6 In diesen Zahlen sind alle immatrikulierten nichtdeutschen StaatsbürgerInnen erfasst, unabhängig davon ob sie in einem grundständigen, in einem weiterführenden oder in einem Promotionsstudiengang eingeschrieben sind. Die BildungsinländerInnen haben ihre Hochschulzugangsberechtigung (HZB) an einer deutschen Schule erworben oder eine Begabten- bzw. Eignungsprüfung (meist
Voraussetzung für die Zulassung an Musik-, Kunst- und Übersetzungsstudiengängen) an einer deutschen Hochschule bestanden. Das deutsche Abitur kann auch im Ausland an einer deutschen Schule erworben werden, die Mehrheit der BildungsinländerInnen ist jedoch in Deutschland zur Schule gegangen.
Rückgang der Anzahl von BildungsinländerInnen
Von Seiten der Hochschulen wird der Rückgang des Anteils der BildungsinländerInnen nicht als dramatisch empfunden, vor allem, weil keine Ursachenforschung betrieben wird. Als Erklärung wird schnell ein ›Versagen‹ der Integrationspolitik konstatiert, die außerhalb der Zuständigkeit der Hochschulen liege. Die Debatte wird dann meist nicht weiter vertieft; zu oft wird das selbstzensierende Argument des ›hochschulpolitischen Mandats‹ – also der Nichtzuständigkeit – seitens der AkteurInnen für eine Beendigung der Debatte eingeworfen. Ein erster Schritt, dem entgegen zu wirken und eine Diskussion anzukurbeln, ist die Bewusstmachung der Realität in den Hochschulen durch das Erheben und Veröffentlichen statistischer Daten über BildungsinländerInnen.
Der Deutsche Akademische Austausch Dienst (DAAD) tut dies neuerdings in seiner
jährlichen Veröffentlichung Wissenschaft weltoffen7.
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