In einer Stunde bin ich beim Allgemeinen Studierendenausschuss der Universität Hamburg eingeladen, um über den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) zu sprechen bzw. diesen und die studentische Gremienarbeit vorzustellen. In Vorbereitung auf die Mitgliederversammlung des DAAD im Juni 2009 hielt ich es für nützlich meine Kurzpräsentation allen zur Verfügung zu stellen, dann kann die Mobilisierung der Mitgliedsstudierendenschaften etwas effizienter gestaltet werden.
Kurze Vorstellung des DAAD:
Der DAAD ist rechtlich ein Verein und tritt zunehmend programmatisch und förderungstechnisch für die Internationalisierung der deutschen Hochschulen ein.
Er verfügt über einen stattlichen Etat, und vergibt nicht nur Stipendien (ERASMUS, Auslandsstipendien und Stipendien an AusländerInnen), sondern wirkt effektiv auf die Hochschulen in Sachen Internationalisierung und ist der einzige ernstzunehmende Akteur in dieser Hinsicht in der Bundesrepublik. Seine Aufgaben erstrecken sich auf folgende Bereiche: Hochschulmarketing, Hochschulzugang, Studiengebühren, Entwicklungspolitik, Wissenschaftspolitik, Arbeitsmarktpolitik, wie auch Ausländer- und Integrationspolitik. Die Richtlinien geben letztlich die Bundesministerien (Bildung und Forschung, Auswärtiges Amt, Wirtschaftliche Zusammenarbeit) und die HochschulrektorInnenkonferenz vor, aber die KultusministerInnenkonferenz, die Deutsche Forschungsgemeinschaft und das Deutsche Studentenwerk haben auch ein Wort mitzureden. Er beeinflusst direkt die Arbeit der Hochschulen und ihrer Akademischen Auslandsämter.
Kurze Vorstellung des DAAD:
Der DAAD ist rechtlich ein Verein und tritt zunehmend programmatisch und förderungstechnisch für die Internationalisierung der deutschen Hochschulen ein.
Er verfügt über einen stattlichen Etat, und vergibt nicht nur Stipendien (ERASMUS, Auslandsstipendien und Stipendien an AusländerInnen), sondern wirkt effektiv auf die Hochschulen in Sachen Internationalisierung und ist der einzige ernstzunehmende Akteur in dieser Hinsicht in der Bundesrepublik. Seine Aufgaben erstrecken sich auf folgende Bereiche: Hochschulmarketing, Hochschulzugang, Studiengebühren, Entwicklungspolitik, Wissenschaftspolitik, Arbeitsmarktpolitik, wie auch Ausländer- und Integrationspolitik. Die Richtlinien geben letztlich die Bundesministerien (Bildung und Forschung, Auswärtiges Amt, Wirtschaftliche Zusammenarbeit) und die HochschulrektorInnenkonferenz vor, aber die KultusministerInnenkonferenz, die Deutsche Forschungsgemeinschaft und das Deutsche Studentenwerk haben auch ein Wort mitzureden. Er beeinflusst direkt die Arbeit der Hochschulen und ihrer Akademischen Auslandsämter.
Die Gremienstruktur des DAAD ist überschaubar.
An der Spitze steht der seit 2007 gewählte Präsident, Prof. Dr. S. Hormuth, Universität Gießen und der angestellte Generalsekretär Dr. C. Bode. Sie bestimmen das Tagesgeschäft und haben strategisch das Meiste zu sagen.
Der DAAD-Vorstand tagt vier Mal im Jahr und hat die Richtlinienkompetenz inne. Im Vorstand sind die Studierendenschaften durch drei gewählte Mitglieder vertreten. Seit 2007 sind diese: Johannes Glembek, Universität Trier, Lisa Bicknell, Universität Mainz und Cheng Ni, RWTH Aachen.
Das Kuratorium des DAAD tagt ein Mal jährlich und ist hauptsächlich mit von Amts wegen entsandten Mitgliedern besetzt. Es wirkt als Aufsichts- und Beratungsgremium, entscheidet über langfristige, strategische Projekte. Hier sitzen praktisch die Geldgeber: Bundesministerien (effektiv die Mehrheit), KultusministerInnenkonferenz, Deutsche Forschungsgemeinschaft, aber auch das Deutsche Studentenwerk und die HochschulrektorInnenkonferenz sind vertreten. Gewählt sind sechs Mitglieder: drei Professoren und drei StudentInnen. Die drei VertreterInnen der Studierendenschaften sind: Erick Tambo, TU Dortmund, Martin Menacher, Universität Mainz und ich.
An der Basis entscheidet die Mitgliederversammlung (MV), die ein Mal im Jahr, ende Juni, in der Regel in Bonn, im Sitz des DAAD stattfindet. Die MV wählt die Gremien, verabschiedet das Arbeitsprogramm (genannt "Aktionsprogramm") und fungiert als offizielle Rückkopplung zu den Hochschulen und Studierendenschaften. Mitglieder des DAAD sind die Hochschulen (Beitritt erforderlich) und ihre Studierendenschaften (gesonderter Beitritt erforderlich). Die Universitäten haben eine ganze Stimme, die Fachhochschulen haben in jedem Bundesland ein bis zwei stimmführenden Hochschulen. Die Kunst- und Musikhochschulen haben keine Stimme.
In der nächsten MV werden die studentischen Mitglieder für 2010-2011 für Vorstand und Kuratorium gewählt.
Bei der MV geht es nicht allein darum, studentische Interessen zu vertreten und sich zu vernetzen, wie es immer so bei Vereinen ist, sondern auch Präsenz und Verantwortung zu zeigen. Die angepackten Initiativen in den Gremien, die Übernahme von mehr Verantwortung durch die Studierendenschaften und das dadurch erzeugte Gehör für studentische Visionen (übrigens in den letzten vier Jahren sind alle studentischen Anträge in der MV angenommen worden) erfordern die Unterstützung der Mitglieder. Eine solidarische, weltoffene und antirassistische Studierendenschaft und Hochschule bedarf vieler Anstrengungen und eines langen Atems.
Kurze Vorstellung des Aktionsprogramms:
Die Richtlinien der Arbeit des DAAD von 2008 bis 2011 sind 2008 auf der MV in Berlin beschlossen worden.
Einen Teil des Programms bildet der Ausblick auf Stipendienprogramme, sowohl in Neuauflagen, wie auch in der Fortsetzung und Weiterentwicklung erfolgreicher Programme. Generell jedoch bevorzugen die Geldgeber neue Namen für dieselben Inhalte.
Einen großen diskussionswürdigen Teil des Aktionsprogramms bilden die programmatischen Perspektiven zur Internationalisierung der deutschen Hochschulen. Es werden damit sehr widersprüchliche politische (auch parteipolitische) Konzepte in einem Schmelztiegel zusammengeführt. Hier geht es um die Ausgestaltung der Studienangebote, die Selektion ausländischer Studierender, die Bestimmung ausländerrechtlicher Bestimmungen, das Hochschulmarketing, die Personenmobilität und, nicht zu vergessen, um die deutschen Wirtschaftsinteressen im Ausland (und Inland).
Einen großen Teil der Arbeit des DAAD bildet die Förderung der deutschen Sprache und Kultur. Dies widerspiegelt sich im Programm hauptsächlich durch die Förderung von Germanistik- und Übersetzungsinstituten im Ausland und Inland und den Ausbau der Institute und Stellen für Deutsch als Fremdsprache.
Einen mittlerweile kleinen Teil der DAAD-Programmatik bildet die Entwicklungsarbeit für Frieden und Krisenprävention. Er ist jedoch weiterhin nicht wegzudenken und ungeheuer wichtig.
Der DAAD möchte in den nächsten Jahren sein Etat auf 400 Millionen Euro (von 300) anwachsen lassen, um sein Aktionsprogramm umsetzen zu können.
Studentische (Gremien-)Arbeit im DAAD:
In den letzten Jahren ist durch erfolgreiche Interventionen der Gremienvertreterinnen und der Mitgliedsstudierendenschaften einiges für die Studierendenschaften erreicht worden. Die Studierendenschaften wurden aus ihrer Randstellung herausgeholt. Es wurden für sie Projekte mit der Unterstützung (finanzielle oder ideele) des DAAD gestaltet, bei denen sie ihre Sicht der Internationalisierung und einer offenen und kritischen Hochschule darstellen konnten. Studierende waren zum ersten Mal zu Tagungen eingeladen und führten Workshops zur Integration. Gerade ist ein Pilotprojekt zu Ende gegangen, das die Erstsemesterarbeit der Fachschaften ins Visier genommen hat, mit dem Ziel diese integrativ für ausländischen Studierende zu gestalten. Die Ergebnisse sind vielversprechend. Eine Weiterentwicklung der Ansätze ist also die nächste Aufgabe.
An der Spitze steht der seit 2007 gewählte Präsident, Prof. Dr. S. Hormuth, Universität Gießen und der angestellte Generalsekretär Dr. C. Bode. Sie bestimmen das Tagesgeschäft und haben strategisch das Meiste zu sagen.
Der DAAD-Vorstand tagt vier Mal im Jahr und hat die Richtlinienkompetenz inne. Im Vorstand sind die Studierendenschaften durch drei gewählte Mitglieder vertreten. Seit 2007 sind diese: Johannes Glembek, Universität Trier, Lisa Bicknell, Universität Mainz und Cheng Ni, RWTH Aachen.
Das Kuratorium des DAAD tagt ein Mal jährlich und ist hauptsächlich mit von Amts wegen entsandten Mitgliedern besetzt. Es wirkt als Aufsichts- und Beratungsgremium, entscheidet über langfristige, strategische Projekte. Hier sitzen praktisch die Geldgeber: Bundesministerien (effektiv die Mehrheit), KultusministerInnenkonferenz, Deutsche Forschungsgemeinschaft, aber auch das Deutsche Studentenwerk und die HochschulrektorInnenkonferenz sind vertreten. Gewählt sind sechs Mitglieder: drei Professoren und drei StudentInnen. Die drei VertreterInnen der Studierendenschaften sind: Erick Tambo, TU Dortmund, Martin Menacher, Universität Mainz und ich.
An der Basis entscheidet die Mitgliederversammlung (MV), die ein Mal im Jahr, ende Juni, in der Regel in Bonn, im Sitz des DAAD stattfindet. Die MV wählt die Gremien, verabschiedet das Arbeitsprogramm (genannt "Aktionsprogramm") und fungiert als offizielle Rückkopplung zu den Hochschulen und Studierendenschaften. Mitglieder des DAAD sind die Hochschulen (Beitritt erforderlich) und ihre Studierendenschaften (gesonderter Beitritt erforderlich). Die Universitäten haben eine ganze Stimme, die Fachhochschulen haben in jedem Bundesland ein bis zwei stimmführenden Hochschulen. Die Kunst- und Musikhochschulen haben keine Stimme.
In der nächsten MV werden die studentischen Mitglieder für 2010-2011 für Vorstand und Kuratorium gewählt.
Bei der MV geht es nicht allein darum, studentische Interessen zu vertreten und sich zu vernetzen, wie es immer so bei Vereinen ist, sondern auch Präsenz und Verantwortung zu zeigen. Die angepackten Initiativen in den Gremien, die Übernahme von mehr Verantwortung durch die Studierendenschaften und das dadurch erzeugte Gehör für studentische Visionen (übrigens in den letzten vier Jahren sind alle studentischen Anträge in der MV angenommen worden) erfordern die Unterstützung der Mitglieder. Eine solidarische, weltoffene und antirassistische Studierendenschaft und Hochschule bedarf vieler Anstrengungen und eines langen Atems.
Kurze Vorstellung des Aktionsprogramms:
Die Richtlinien der Arbeit des DAAD von 2008 bis 2011 sind 2008 auf der MV in Berlin beschlossen worden.
Einen Teil des Programms bildet der Ausblick auf Stipendienprogramme, sowohl in Neuauflagen, wie auch in der Fortsetzung und Weiterentwicklung erfolgreicher Programme. Generell jedoch bevorzugen die Geldgeber neue Namen für dieselben Inhalte.
Einen großen diskussionswürdigen Teil des Aktionsprogramms bilden die programmatischen Perspektiven zur Internationalisierung der deutschen Hochschulen. Es werden damit sehr widersprüchliche politische (auch parteipolitische) Konzepte in einem Schmelztiegel zusammengeführt. Hier geht es um die Ausgestaltung der Studienangebote, die Selektion ausländischer Studierender, die Bestimmung ausländerrechtlicher Bestimmungen, das Hochschulmarketing, die Personenmobilität und, nicht zu vergessen, um die deutschen Wirtschaftsinteressen im Ausland (und Inland).
Einen großen Teil der Arbeit des DAAD bildet die Förderung der deutschen Sprache und Kultur. Dies widerspiegelt sich im Programm hauptsächlich durch die Förderung von Germanistik- und Übersetzungsinstituten im Ausland und Inland und den Ausbau der Institute und Stellen für Deutsch als Fremdsprache.
Einen mittlerweile kleinen Teil der DAAD-Programmatik bildet die Entwicklungsarbeit für Frieden und Krisenprävention. Er ist jedoch weiterhin nicht wegzudenken und ungeheuer wichtig.
Der DAAD möchte in den nächsten Jahren sein Etat auf 400 Millionen Euro (von 300) anwachsen lassen, um sein Aktionsprogramm umsetzen zu können.
Studentische (Gremien-)Arbeit im DAAD:
In den letzten Jahren ist durch erfolgreiche Interventionen der Gremienvertreterinnen und der Mitgliedsstudierendenschaften einiges für die Studierendenschaften erreicht worden. Die Studierendenschaften wurden aus ihrer Randstellung herausgeholt. Es wurden für sie Projekte mit der Unterstützung (finanzielle oder ideele) des DAAD gestaltet, bei denen sie ihre Sicht der Internationalisierung und einer offenen und kritischen Hochschule darstellen konnten. Studierende waren zum ersten Mal zu Tagungen eingeladen und führten Workshops zur Integration. Gerade ist ein Pilotprojekt zu Ende gegangen, das die Erstsemesterarbeit der Fachschaften ins Visier genommen hat, mit dem Ziel diese integrativ für ausländischen Studierende zu gestalten. Die Ergebnisse sind vielversprechend. Eine Weiterentwicklung der Ansätze ist also die nächste Aufgabe.
Hamburg, 02. April 2009
Quellen:
Aktionsprogramm DAAD 2008-2011: www.daad.de/presse/de/aktionsprogramm_9_07_08.pdf
Bericht über das Pilotprojekt "Integrative Erstsemesterarbeit in den Fachschaften" 2008: Bitte mir eine Email schreiben.
Weitere Beiträge und Berichte in meinem Blog über den DAAD: http://elan-weblog.blogspot.com/search?q=daad
Aktionsprogramm DAAD 2008-2011: www.daad.de/presse/de/aktionsprogramm_9_07_08.pdf
Bericht über das Pilotprojekt "Integrative Erstsemesterarbeit in den Fachschaften" 2008: Bitte mir eine Email schreiben.
Weitere Beiträge und Berichte in meinem Blog über den DAAD: http://elan-weblog.blogspot.com/search?q=daad
Bild DAAD Bonn 2005, Εικόνα Βόννη 2005
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