Meine Amtszeit im Senat der Universität Leipzig war im Dezember 2007 zu Ende, im Februar veröffentlichten meine KollegInnen und ich unseren Jahresbericht und somit wären wir alle von unseren Aufgaben entbunden. Wie das jedoch so ist, gibt es Entscheidungen und Entwicklungen, die der Intervention auch nachträglich bedürfen.
Wie ihr aus dem Bericht der studentischen SenatorInnen (hier zu lesen) entnehmen könnt, sollte im November über einen Ehrendoktor an Vytautas Landsbergis, einen litauischen Politiker und Musikwissenschaftler entschieden werden. Trotz meiner damaligen Ausführungen im Senat über die nationalistische Gesinnung Landsbergis', wurde es dem Ehrenantrag zugestimmt.
Nach einer ausführlicheren Beschwerde von einem Kollegen und mir (weitere sind mir nicht bekannt, denke jedoch, dass es sie gegeben haben soll) an den Rektor kam es zu einer überraschenden Rücknahme des Antrags seitens des Antragstellers aus dem Institut für Musikwissenschaft. Somit wurde ein Skandal intelligenterweise vermieden, der erneut einen Schatten über die Alma Mater Lipsiensis hätte werfen können.
Der Antragsteller Prof. Loos hat jedoch Landsbergis zu einem Festvortrag nach Leipzig am 19. Mai eingeladen (hier das Programm). Er möchte darüber hinaus die jetzigen studentischen Senatsmitgliedern mit einem persönlichen Gespräch, das zwischen Landsbergis und ihnen stattfinden soll, überzeugen, dass Holocaustrelativierung, doch gar nichts Schlimmes sei.
Der feierliche Besuch an der Universität Leipzig eines bekennenden Holocaustrelativierers und Nationalisten, welcher Thesen der Neuen Rechte produziert oder widergibt, ist durchaus problematisch.
Wie ihr aus dem Bericht der studentischen SenatorInnen (hier zu lesen) entnehmen könnt, sollte im November über einen Ehrendoktor an Vytautas Landsbergis, einen litauischen Politiker und Musikwissenschaftler entschieden werden. Trotz meiner damaligen Ausführungen im Senat über die nationalistische Gesinnung Landsbergis', wurde es dem Ehrenantrag zugestimmt.
Nach einer ausführlicheren Beschwerde von einem Kollegen und mir (weitere sind mir nicht bekannt, denke jedoch, dass es sie gegeben haben soll) an den Rektor kam es zu einer überraschenden Rücknahme des Antrags seitens des Antragstellers aus dem Institut für Musikwissenschaft. Somit wurde ein Skandal intelligenterweise vermieden, der erneut einen Schatten über die Alma Mater Lipsiensis hätte werfen können.
Der Antragsteller Prof. Loos hat jedoch Landsbergis zu einem Festvortrag nach Leipzig am 19. Mai eingeladen (hier das Programm). Er möchte darüber hinaus die jetzigen studentischen Senatsmitgliedern mit einem persönlichen Gespräch, das zwischen Landsbergis und ihnen stattfinden soll, überzeugen, dass Holocaustrelativierung, doch gar nichts Schlimmes sei.
Der feierliche Besuch an der Universität Leipzig eines bekennenden Holocaustrelativierers und Nationalisten, welcher Thesen der Neuen Rechte produziert oder widergibt, ist durchaus problematisch.
Weiter unten könnt ihr die unbeantwortete Beschwerde von mir lesen, welche einige Links zum Denken von Vytautas Landsbergis beeinhaltet, damit ihr eure eigene Recherche schneller gestalten könnt.
Ich habe leider diese Tage wegen Abgabedruck nicht weiter Zeit, um euch genauer darüber zu informieren, hoffe jedoch, dass ich in den nächsten Tagen wieder dazu komme. Ich hoffe jedoch, dass dieser kleine Beitrag doch einen informativen Gehalt hat.
From: meine Alternativemailadresse > To: rektorΑΤuni-leipzig.de > Subject: EILT!!! Ehrenpromotion Landsbergis > Date: Mon, 19 Nov 2007 14:51:14 +0000 > > Sehr geehrter Herr Prof. Häuser, > > ich habe am Dienstag den Senat mit dem Eindruck verlassen, dass meinen Worten im Senat kein Vertrauen geschenkt wurde. Der Nationalismus wurde mit Patriotismus gleichgesetzt und meine Ausführungen verharmlost. Es wurde sogar gesagt, dass ein Litauischer Nationalist "nicht so schlimm" sei, wie einer aus dem Westen. > > Ich möchte einen weiteren Schaden von der Universität definitiv abwenden (es ist ausreichend, dass das Institut für KMW durch rechtsextreme Vorwürfe eines Lehrenden der Universität bereits geschadet wurde). Ich bitte Sie deshalb einen Weg zu finden, die Ehrenpromotion von Prof. Landsbergis zu verhindern. > > Ich war in den letzten Tagen in der Leitertagung des DAAD. Ich hatte also nicht viel Zeit ausgiebig zu recherchieren. Ich schicke Ihnen wenige Exemplare -von sicherlich vielen- der nationalistischen Ideologie, die Prof. Landsbergis vertritt: > > 1. Prof. Landsbergis wurde von der Jungen Freiheit interviewt: > > http://www.jf-archiv.de/archiv05/200519050608.htm > > Dieses Interview hat Wellen geschlagen, da er den Holocaust relativiert hat. Nicht zuletzt ist es auch in der deutschen Wikipedia zitiert: > > http://de.wikipedia.org/wiki/Vytautas_Landsbergis > > Er relativiert die Nazitaten und meint sogar, dass der 2. Weltkrieg von Sowjets und Nazis gleich (geplant und) begonnen wurde. > > http://www.uokg.de/Text2/Mit-Sachs02.htm > > 2. Prof. Landsbergis ist als damaliger Staatspräsident anfang der 1990 bei Juden, Russen und Amerikanern "berühmt" geworden, indem er die Nazitaten in Litauen relativiert hat und ehemalige Nazis (als "gute Patrioten") freigelassen hat. Siehe: > > http://query.nytimes.com/gst/fullpage.html? res=9D0CEFD9143EF934A3575AC0A967958260 > > 3. Als EU-Parlamentarier wurde er bekannt indem er italienische, französiche aber auch deutsche Linke auf die Palme gebracht hat. Er hat nämlich das Verbot von Nazisymbolen in Europa dadurch verhindert, indem er die Nazisymbole relativiert hat und mit kommunistischen gleichgesetzt hat. Siehe: > > http://en.wikipedia.org/wiki/Vytautas_Landsbergis > > http://www.dielinke-europa.eu/dokumente/presse/view_ dok_html?zid=1441 > > Es tut mir Leid, dass ich wirklich keine Zeit habe für Sie weiter zu recherchieren, am Donnerstag ist meine Abschlussprüfung und ich muss noch 400 Seiten lesen, ich hoffe, dass Sie nach eigener Recherche meine Befürchtungen teilen werden, dass es nicht lange dauern wird bis die Universität (und selbstverständlich vor allem Sie als Vertreter) ernsthafte Probleme durch diese Ehrenpromotion bekommen wird. > > Ich möchte selbstverständlich auch Ihnen sagen, dass ich mich nicht nur um die Universität sorge, sondern auch um meinen eigenen Ruf als (noch sehr junge) Senatorin. > > Für ein persönliches Gespräch stehe ich Ihnen gern zur Verfügung. > > Mit freundlichen Grüßen > > Eleni Andrianopulu meine Adresse meine Telefonnummern > elan-weblog.blogspot.com
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