23.07.2008

Ach wie gut, daß niemand weiß, daß ich Rumpelstilzchen heiß!

Der Titel entstammt einem meiner Lieblings- märchen der Brüder Grimm. Vielleicht bedient dieses Märchen den Wunsch des Menschen zur Anonymität. Eigentlich wird jedoch hier Anonymität nur um einen Verbrecher (Erpresser) zu schützen missbraucht. Man sieht, dass die Angst vor Anonymität bei den Menschen tief sitzt, denn Volksmärchen greifen solche Ängste und Muster auf.

Um so wichtiger ist die Arbeit der BürgerInnenrechtlerInnen und DatenschützerInnen, die mittels Anonymität unsere private Sphäre aber auch uns vor Voreingenommenheit bei Prüfungen schützen soll. Formale Anonymität schützt jedoch nicht, wenn sie in einem Rahmen stattfindet, in dem sie keine Auswirkung hat. Das beste Beispiel sind Uniprüfungen, insbesondere Abschlussprüfungen. Bei so wenigen AbsolventInnen, die sich gleichzeitig exakt dieselbe Prüfung unterziehen müssen, reicht mir auch nicht, wenn mein Name geschwärzt wird. Nette Beschlüsse von einem Prüfungsausschuss, die Anonymität garantieren und somit Voreingenommenheit ausschließen, sind lächerlich. Macht doch mal endlich etwas Sinnvoles, lasst die freie PrüferInnenwahl tatsächlich frei sein! Sich im Gericht solche Differenzen zu klären ist eine Ressourcenverschwendung und Machtmissbrauch.

Heute habe ich übrigens ein anderes Märchen der Brüder Grimm gelesen, das ich noch nicht kannte und mir gar nicht gefiel: "die kluge Else". Seit heute nämlich helfe ich mal wieder bei der Ordnung der Sprachdaten aus dem Corpus der Grimmschen Märchen aus.

Also, dann gute Nacht aus der Hansestadt und schlaft gut! Ich erzähle euch zum Einschlafen das nächste Mal wieder ein Märchen ...

Bild Antequera, Andalusien, Imágen Antequera, Andalucía, Εικόνα Αντεκέρα, Ανδαλουσία

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