16.09.2007

Metaphor, Max Black (1954) III


Metaphor, Max Black (1954) III

(Fortsetzung Exzerpt)

Vergleichstheorie der Metapher:
Eine Metapher besteht in der Darstellung der zugrundeliegenden Analogie oder Ähnlichkeit. Es ist eine Auffassung der Metapher als elliptisches Gleichnis. Es ist ein Sonderfall der Substistutionstheorie. (Metapher ersetzbar durch Vergleich) (siehe Whately, Bain) Sehr populäre Auffassung.

Kritik:
Die Theorie ist vage unbestimmt. Ähnlichkeiten als "objektiv gegeben" zu betrachten ist nicht möglich. Ähnlichkeit lässt Abstufungen zu. Eine Metapher ersetzt keinen formalen Vergleich.

Es wäre aufschlussreicher zu sagen, dass die Metapher Ähnlichkeit schafft, statt, dass sie eine bereits existente formuliert.

Interaktionstheorie der Metapher:
Das ist Blacks Favorit. Das fokale Wort gewinnt eine neue Bedeutung, die weder die wörtliche noch die des Substituts ist. Der neue Rahmen bewirkt beim fokalen Wort eine Erweiterung des Bedeutungsumfangs (Extension) (siehe Richards).
Eine Metapher kann als Filter verstanden werden. Das Beispiel "der Mensch ist ein Wolf" kann so analysiert werden: es gibt einen Hauptgegenstand (Mensch) und einen untergeordneten Gegenstand (Wolf). Damit die Metapher, so wie sie intendiert ist, funktioniert, muss die Hörerin dasselbe "System miteinander asoziierter Gemeinplätze", wie die Sprecherin kennen. Die Metapher lenkt die Aufmerksamkeit der Hörerin auf bestimmte Eigenschaften. Der Hauptgegenstand wird auf das Feld des untergeordneten Gegenstands "projiziert".

Kritik:
Regressive Theorie, da die Metapher, in weitere Metapher zerlegt wird.

Erwiderung:
Alle "assoziierte Gemeinplätze" (associated commonplaces) sind als metaphorische Verschiebungen zu verstehen. Am besten werden sie als Erweiterungen des Bedeutungsumfangs beschrieben.
Eine Metapher kann in der Tat untergeordnete Metapher unter ihren Implikationen haben.
Darüberhinaus können Metaphern auch von einem eigens konstruierten Implikationssystem getragen werden und nicht allein von bewährten Gemeinplätzen.
Die Extension des untergeordneten Ausdrucks wird ebenfalls erweitert.

Zusammenfassung:
  1. Eine Metapher besitzt zwei verschiedene Gegenstände: einen Haupt- und einen Nebengegenstand
  2. Gegenstände sind eher Systeme von Dingen und nicht Dinge
  3. Eine Metapher ist eine Anwendung von für das untergeordnete Gegenstand charakteristischen assoziierten Implikationen auf das Hauptgegenstand.
  4. Die Implikationen bestehen meist aus Gemeinplätzen über den untegeordneten Gegenstand (oder ad hoc Abweichungen)
  5. Die Metapher selegiert, betont, unterdrückt und organisert charakteristische Züge des Hauptgegenstands
  6. Dies bringt Bedeutungsverschiebungen bei der Familie des metaphorischen Ausdrucks
(lese Empson, Beardsley)

Bild Athen, Platia Psirri, Εικόνα, Πλατεία Ψυρή, Αθήνα

2 Kommentare:

D. hat gesagt…

Endlich ein Grieche (bzw Griechin) der Spanien nicht verherrlicht! Ich habe eigentlich nichts gegen Spanien als Land und...Begriff, die Spanier aber sind unerträglich. Ich kann nur eins sagen: germanischsprachige Länder..über alles :P

Eleni hat gesagt…

Hallo D,
bitte achte drauf, das nächste Mal, wenn du hier einen Kommentar hinterlässt, nicht Völker zu verherrlichen oder zu verdammen. Insbesondere Nazizitate ("über alles") finde ich geschmacklos.
Freundliche Grüße
Eleni