03.01.2008

Mindestlohn auch für studentische Hilfskräfte

Ich veröffentliche hier einen offenen Brief an Kurt Beck. Es handelt sich um die untragbare Situation von studentischen Hilfskräften im Land Rheinland Pfalz. In Sachsen sieht es auch nicht besser aus. Studentische Hilfskräfte an sächsischen Hochschulen bekommen nur 6,45 Euro für ihre Arbeit.

Über die Situation an deutschen Hochschulen möchten wir am 11. und 12. Januar an der Universität Leipzig in der Tagung Prekarisierung wissenschaftlicher Arbeitsverhältnisse sprechen, welche vom Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Kooperation mit dem Bildungs- und Förderwerk der GEW, der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), der Rosa- Luxemburg Stiftung, der Rosa- Luxemburg Stiftung Sachsen, ver.di, und dem StudentInnenRat der Universität Leipzig organisiert wird. Meldet euch zahlreich an!


Ministerpräsident des Landes Rheinland Pfalz

Herr Kurt Beck

Staatskanzlei

55028 Mainz



Prof. Dr. Gerd Bosbach

Fachhochschule Koblenz

Standort Remagen

Südallee 2

53424 Remagen



Remagen, den 3.1.2008


Betr.: Mindestlohn für wissenschaftliche Hilfskräfte


Sehr geehrter Herr Beck,


mit großer Freude habe ich Ihr Engagement für einen Mindestlohn vernommen. Als SPD-Vorsitzender vertreten Sie diesen massiv und wollen ihn jetzt auch zum Thema von Landtags- und Bundestagswahlen machen.

In Ihrem Bundesland Rheinland-Pfalz, dem Sie als Ministerpräsident vorstehen, sind einige Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes leider weit entfernt von einem annehmbaren Mindest­lohn. So bekommen Studierende, die als wissenschaftliche Hilfskräfte an der Fach­hoch­schule arbeiten, nur 5,67 Euro pro Stunde; und das trotz der überwiegend sehr anspruchs­vollen Arbeit!

Wahrscheinlich ist Ihnen dieser Umstand in Ihrer Doppelfunktion als Ministerpräsident und SPD-Vorsitzender nur entgangen. Deshalb freue mich schon darauf, dass Sie diesen Widerspruch zwischen realer Politik und öffentlich geäußerter Meinung sehr bald auflösen. Im Namen unserer wissenschaftlichen Hilfskräfte danke ich Ihnen jetzt schon dafür.


Die Form des offenen Briefes habe ich gewählt, damit der Inhalt tatsächlich zu Ihnen durchdringt. Ansonsten könnte eine mittlere Ebene Ihnen die Möglichkeit nehmen, sich glaubwürdig für den Mindestlohn einzusetzen.

Hochachtungsvoll grüßt Sie aus Remagen

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(Prof. Dr. Gerd Bosbach)

Bild Universität Malaga- Imágen Universidad Málaga- Εικόνα Πανεπιστήμιο Μάλαγας

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