29.06.2007

...von Anilin bis Zwangsarbeit

Ich möchte Euch im Namen der Bundesfachschaftentagung Chemie darauf aufmerksam machen, dass der studentische Reader "...von Anilin bis Zwangsarbeit" über die Geschichte der I.G. Farben nun in neuer Auflage online zugänglich ist. Ihr findet den Reader hier.

Der Reader dokumentiert ausführlich die Entstehung der chemischen Industrie in Deutschland und den Weg der I.G. Farben als gigantisches Chemie-Monopol durch die deutsche Geschichte. Aus dem Bewusstsein heraus, dass es zu einem kritischen Studium gehört, sich mit der Geschichte und gesellschaftlichen Rolle des eigenen Faches und künftigen Berufsfeldes zu befassen, begannen aktive Chemie-Fachschaftler 1990, der Geschichte der I.G. Farben nachzuspüren. Vor nunmehr über einem halben Jahrhundert nutzten Vertreterinnen und Vertreter unseres Faches ihre Kenntnisse und Fähigkeiten, um einen internationalen Krieg und die Ermordung von hunderttausenden Menschen in Konzentrationslagern zu ermöglichen. Chemikerinnen und Chemiker verdienten an Tod bringenden Waffen, an Medikamenten für sterbende Soldaten, an der massenhaften Versklavung von Häftlingen und schließlich am Völkermord in den Konzentrationslagern. Angeblich „im Dienste der Wissenschaft“ wurden Häftlinge durch medizinische Versuche zu Tode gequält. Im I.G.-Farben-eigenen KZ in Monowitz wurden Tausende „durch Arbeit vernichtet“. Der Massenmord an der jüdischen Bevölkerung wurde durch das Giftgas Zyklon B „perfektioniert“. Die I.G. Farben war der größte Einzel-Financier der NSDAP. Schon der Vier-Jahres-Plan von 1936, der Deutschland in vier Jahren kriegsfähig machen sollte, war unter maßgeblicher Mitarbeit der I.G. Farben entstanden, durch seine Zusicherungen machte der Chemie-Gigant den zweiten Weltkrieg überhaupt erst möglich.

Mit solidarischen und antifaschistischen Grüßen,
XXX
für den AK I.G. Farben der BuFaTa Chemie
Bild BuFaTa Chemie

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